Beim Verlegen von Pflastersteinen kommt es zu Fugen, also Zwischenräumen zwischen den einzelnen Steinen. Traditionell werden diese aufgefüllt, indem Sand über die Fugen gekehrt wird. Obwohl Fugensand billig ist und sich leicht verarbeiten lässt, ist dieser jedoch sehr instabil und für eine feste Pflasterfläche im Garten nicht langfristig geeignet. So wird er einerseits beim ersten starken Regen direkt wieder aus dem Pflaster herausgespült, andererseits bietet er keinen Schutz gegen Unkraut und Ameisen.
Wie funktioniert Pflasterfugenmörtel?
Pflasterfugenmörtel kommt dann zum Einsatz, wenn du eine Fläche aus Pflastersteinen oder Platten aus Naturstein hast. Soll diese für lange Zeit belastbar und fest bleiben, gleichzeitig aber auch noch hübsch aussehen, solltest du sie mit einem speziellen Fugenmörtel verfugen. Dieser verbindet die einzelnen Platten, wodurch sich diese schließlich zu der geeinten Oberfläche eines Gartenweg oder einer Terrasse zusammenfügen. Mit dieser stabilen Verfugung sorgst du schließlich dafür, dass deine Pflastersteine über die Gezeiten hinweg an Ort und Stelle bleiben.
Wer in seinem Garten eine Terrassenfläche oder einen Steinweg hat, dem wird auch Unkraut jäten sicher kein Fremdwort sein. Aber warum liebt das lästige Wildkraut ausgerechnet die Pflasterfugen so? Der Grund dafür ist vielleicht logisch, aber dennoch interessant: bei Regenwetter wird Schmutz und Erde auf das Pflaster geschwemmt. Die darin enthaltenen Minerale sammeln sich besonders gut in den schönen Fugen, wo sich ein nährstoffreicher Basaltsand absetzt. Schon nach kurzer Zeit sprießen in den Fugen Gras, Moos und anderes kleines Gewächs. Die Lösung dafür ist eine Versiegelung mit Pflasterfugenmörtel. Gartenfreunde, die Wert auf die Ästhetik ihrer Terrasse legen, werden es nicht vermissen, das lästige Unkraut aus den Fugen zu zwirbeln.
Die meisten Artikel zum Verfugen von Pflaster bekommt man in pulvriger Form im Sack oder im Eimer zu kaufen. Für die Verwendung wird das Gemisch mit Wasser vermengt und es entsteht ein verarbeitbarer Leim, der sich leicht auf die Fugen verteilen lässt. Seine Härte enthält das Material schließlich durch das spätere Ausdunsten des Wassers. Das geschieht in den meisten Fällen innerhalb weniger Stunden nach der Einarbeitung und der Pflasterfugenmörtel ist ein paar Tage nach dem Verfugen vollständig ausgehärtet.
Unterschiede zwischen Pflasterfugenmörtel
Bei den einzelnen Produkten gibt es die verschiedensten Unterschiede. In erster Linie teilt sich der Markt in Fugenmörtel, die entweder durch eine Zement- oder Epoxidharzbasis charakterisiert werden. Diese wirken im Pflasterfugenmörtel als Bindemittel und verleihen ihm seine Härte.
Zement enthält unter anderem Steinmehl und Flugasche und ist bei Kontakt mit Wasser von Natur aus sehr klebrig. Er lässt sich sehr leicht verarbeiten und hat eine sehr hohe Beschaffenheit, die sogar das häufige Befahren durch größere Fahrzeige Stand halten kann. Je nach Beanspruchung und Art des Pflasters ist es auch möglich, dem Mörtel bei der Fertigung noch weitere Zuschlagstoffe wie Kalkhydrat hinzuzufügen.
Schwerer zu Verarbeiten sind hingegen Pflasterfugenmörtel auf Epoxidharz-Basis. Sie können unterteilt werden 1K und 2K-Mörtel – das “K” steht an dieser Stelle für “Komponenten”. Harzgebundene Fugenmörtel sind etwas neuer auf dem Markt, aber auf keinen Fall zu unterschätzen. Besonders vorteilhaft gegenüber einem starren Pflasterfugenmörtel auf Zement-Basis sind sie aufgrund ihrer hohen Flexibilität. Das bedeutet unter anderem, dass sich später keine Risse in dem elastischen Material bilden.
Zuletzt dreht es sich um ein Element, dem man im Außenbereich nicht ausweichen kann: Wasser. Bei Pflasterfugenmörtel gibt es dafür zwei Optionen. Die Produkte können entweder wasserdurchlässig oder wasserundurchlässig sein. Eine wasserdichte Verfugung ist aber nur selten zu empfehlen, bei einer Dachterrassen zum Beispiel. Beim Verfugen von Pflaster im Garten eignen sich wasserdurchlässige Pflasterfugenmörtel am besten, da diese es dem Regenwasser ermöglichen im Grund zu versickern. So verhindert man sowohl Überschwemmungen als auch hohe Abwasserkosten.
Es gibt also ganz schön viel, was man wissen muss, wenn man sich durch den Produkte-Dschungel der Hobbyheimwerker schlagen muss. Deshalb habe ich dir aus dem Sortiment drei wasserdurchlässige Mörtel herausgesucht, die ich dir im Anschluss gerne vorstellen möchte.
Der Fix-Fertig-Fugenmörtel von MEM ist ein gebrauchsfertiger Mörtel auf Polybutadien-Basis zum schnellen und sauberen Verfugen. Er ist wasserdurchlässig und wetterbeständig, weshalb er sich sehr gut für Fugen von Terrassen und Gehwege eignet.
Der Fugenmörtel von MEM ist in drei verschiedenen Farben erhältlich: Steingrau, Sand und Basalt. Er lässt sich sehr leicht und sehr schnell verarbeiten und ist innerhalb von 30 Minuten nach dem Öffnen des benutzerfreundlichen Vakuumbeutels einsatzbereit. Zusätzlich verhindert dieses Produkt nach dem Verfugen nachhaltig Unkrautbewuchs in den Fugen.
Eigenschaften:
- 12,5 Kg
- Natursteinpflastern, Natursteinplatten, Betonsteinprodukten und Klinkerpflastern
- geeignet für Eingangsbereiche, Innenhöfe oder auf Terrassen und Gartenwegen
- Fugenbreite > 5 mm Breite
- einfache Verarbeitung
- Schutz vor Unkrautbewuchs
- wasserdurchlässige sowie frost- und witterungsbeständige Eigenschaften
- auch für vereinzelte Autobelastung geeignet
- Farbe kann von der Beschreibung abweichen
- für beschichtete Steinpflaster nicht geeignet
- Reinigung mit Hochdruckreiniger nicht zu empfehlen
Auch der Pflasterfugenmörtel von Tubag ist vorgemischt und verbrauchsfertig. Er ist in den Farben Steingrau und Sand erhältlich. Die Verarbeitung dieses Mörtels ist besonders einfach, da er traditionell einschlemmbar ist.
Das Besondere an dem Tubag Pflasterfugenmörtel sind die beigemischten farbigen Sande, die ihm eine besonders feine Körnung verleihen. Das macht ihn perfekt geeignet für Keramik-Platten, dessen ebenen Bild er sich wunderbar anpasst. Ein nützlicher Nebeneffekt des feinen Sandes ist, dass der Fugenmörtel sich dadurch auch sehr gut für schmale Fugen unter 5 mm verwendbar ist.
Dieser Pflasterfugenmörtel zeichnet sich außerdem durch seinen hervorragenden Langzeitschutz gegen Unkraut aus. Ein Kunde nennt ihn sogar liebevoll "Unkraut-Schreck". Nicht ohne Grund hat es dieses Produkt also in meine Top 3 geschafft.
Eigenschaften:
- 25 Kg
- keramische Beläge, Pflaster und Natursteinplatten sowie Klinkerbelägen
- einfache Verarbeitung
- luftsauerstoffhärtend und wasserdurchlässig
- auch für schmale Fugen
- verhindert wirksam Pflanzenbewuchs
- frostbeständig und kehrmaschinenfest
- muss sofort verarbeitet werden
- Mörtel härtet sehr schnell im Eimer aus
Die Rezeptur von diesem Pflasterfugenmörtel von GftK enthält einen hochmodifizierten, luftsauerstoffhärtenden Flüssigpolymer, was ihm eine besondere Härte und Festigkeit verleiht. Er ist in den drei Farben Steingrau, Basalt und Natur erhältlich.
Im Vergleich zu den anderen beiden Produkten basiert dieser Fugenmörtel auf dem harzgebundenen Prinzip, weshalb er eine sehr hohe Elastizität und Beständigkeit hat. Trotz seiner Epoxidharz-Basis ist er jedoch genauso einfach durch Einschlemmen in die Fugen zu bringen. Das Ergebnis: saubere und optisch überzeugende Fugen, die ewig halten. Die hohe Qualität und das sensationelle Preis-Leistungs-Verhältnis machen diesen Fugenmörtel daher zu meinem Favorit.
Eigenschaften:
- auch geeignet für Mosaikpflaster, keramische Beläge, beschichteten Betonstein
- 12,5 Kg
- einfache Verarbeitung
- luftsauerstoffhärtend und wasserdurchlässig
- auch für schmale Fugen
- selbstverdichtender Effekt
- leichter Geruch während dem Aushärten
- kann zu Verfärbungen führen
Eine kleine Warnung: Leider gibt es beim Kauf von Pflasterfugenmörtel generell öfter mal ein Problem bei der Lieferung. Obwohl die meisten Produkte in einem vakuumversiegelten Sack verschlossen sind, werden sie doch in einem relativ dünnen Polypropylen-Eimer versandt. Dieser ist nach Öffnen des Artikels für das Aufbewahren oder Anmischen des Mörtels gedacht. Laut Kundenbewertungen passiert es allerdings ab und zu, dass dieser PP-Eimer bei der Lieferung zerbricht und auch noch den Beutel perforiert, so dass der Fugenmörtel schon im Paket aushärtet ist, bevor er den Gartenbesitzer überhaupt erreicht hat.
Anwendung von Pflasterfugenmörtel
Beim Verfugen von Pflastersteinen gibt es gar nicht so viel zu beachten. In den meisten Fällen lässt sich der Pflasterfugenmörtel traditionell ganz einfach einschlemmen. Dafür brauchst du einen Wasseranschluss und Gartenschlauch, Gummischieber oder Gummibesen und einen harten Besen für das Abkehren der Steine zum Abschluss.
Die Mindestfugentiefe ist bei so gut wie jedem Fugenmörtel 30 mm. Das solltest du, genau wie die Fugenbreite, noch vor dem ersten Arbeitsschritt genau überprüfen. Sind die Fugen zwischen 5 und 20 mm breit, dann kannst du ungeachtet weiterarbeiten. Bei einer Fugenbreite über 15 mm muss die Verfugungstiefe mindestens das Doppelte der Fugenbreite betragen. In einem Beispiel: ist deine Fuge 2,5 cm breit, dann sollte die Tiefe deiner Fuge mindestens 5 cm sein. Bei breiteren Fugen lohnt es sich außerdem, auf einen grobkörnigeren Fugenmörtel zurückzugreifen.
Einschlemmen als Verfugungsmethode:
Schritt 1: Mindestfugenbreite und -tiefe auf Richtigkeit prüfen
Schritt 2: Fläche reinigen
Schritt 3: Fugen großzügig vornässen
Schritt 4: Produkt mit Gummischieber auf die Fugen verteilen
Schritt 5: Mit Besen diagonal zur Fuge das überflüssige Material abkehren
Schritt 6: Ausreichend trocknen lassen
Wie lange kann ich Pflasterfugenmörtel verwenden?
Nach dem Öffnen hält sich Pflasterfugenmörtel leider nicht sehr lange. Nach Anbrechen der Packung ist hat man oft nur wenige Stunden um den vorhandenen Fugenmörtel auf die gewünschte Fläche zu verteilen. Besonders bei vakuumverpackten Produkten ist es häufig der Fall, dass diese bei Kontakt mit der Luft sofort abbinden und innerhalb von einer Stunde steinhart werden. Deshalb empfehle ich immer lieber die kleinere Packung zu kaufen und immer nur so viel anzumischen, wie du tatsächlich verarbeiten kannst.
Leider kommt man manchmal nicht drum herum den Eimer doch mal über Nacht stehen zu lassen. Willst du, dass dein Fugenmörtel zumindest eine Chance des Überlebens hat, dann solltest du Reste des Mörtels unbedingt mit einer Schicht Wasser bedecken. Ansonsten hast du ganz schnell einen ausgehärteten Sack oder Eimer Pflasterfugenmörtel in der Garage stehen.