Die Rieselfelder Münster bestehen aus zwei Teilen, die durch die Straße Coermühle getrennt sind. Die nordwestliche Hälfte bildet das eigentliche Naturschutzgebiet der Rieselfelder, das für die Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich ist. Hier finden sich auf einer Fläche von etwa 2,33 km² vorwiegend Wasser- und Schlammflächen, Röhrichte und kleinere Feuchtgrünlandabschnitte. Die ursprüngliche Anlage der Rieselfelder ist hier noch vielfach zu erkennen, die circa 100 m x 100 m großen Polder sind zum größten Teil erhalten. Mittlerweile sind jedoch viele Polder zu größeren Flächenkomplexen zusammengefasst worden, um vor allem durchziehenden Vögeln mehr Ruhe zu bieten. Es gibt einige Beobachtungshütten, von denen aus störungsfreie Beobachtungen möglich sind.
Die südöstliche Hälfte der Rieselfelder wurde nach der Außerdienststellung der Klärteiche als primäre Abwasserreinigungsanlage Münsters vollständig entwässert und in Acker- und Grünlandnutzung genommen. Inzwischen bietet sich hier dank der Anhebung des Grundwasserspiegels zwischen 1998 und 2000 ein abwechslungsreiches Landschaftsbild mit größeren Stauteichen und Feuchtwiesen, Streuobstwiesen, Feuchtbrachen und Gehölzen. Dieser Teil wird heute als “Naturerlebnisgebiet” bezeichnet und ist für Besucher frei zugänglich. Hier gibt es mehrere Beobachtungshütten, die Nachbildung eines historischen Klärmeisterhäuschens und einen 12 Meter hohen Aussichtsturm, von dem aus man vielfältige Ein- und Ausblicke in die verschiedenen Lebensräume hat. Ein Netz von Rundwanderwegen mit weiteren Beobachtungsmöglichkeiten lädt zum Erkunden des Gebiets ein. Insgesamt sind die Rieselfelder ein wichtiges Vogelschutzgebiet und bieten einen wichtigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Wanderwege in den Rieselfeldern:
In den Rieselfeldern gibt es ein Netz von mehreren Wanderwegen, die durch die unterschiedlichen Lebensräume führen. Ein beliebter Wanderweg ist der Rundweg um den Hof Hesselmann, der an verschiedenen Beobachtungshütten und Aussichtspunkten vorbeiführt. Der etwa 3,5 km lange Rundweg um den Stauteich I ist ebenfalls sehr beliebt. Hier hat man die Möglichkeit, die Feuchtgebiete und ihre Tierwelt zu erkunden. Auch der Rundweg um den Stauteich II bietet sich für einen Spaziergang an. Hier findet man unter anderem auch einen Barfußpfad und eine Wasserstelle für Hunde. Eine weitere Möglichkeit ist der Wanderweg entlang des Dortmund-Ems-Kanals, der von Coerde bis nach Senden führt und viele schöne Ausblicke auf das Kanalgebiet bietet. Es gibt auch längere Wanderwege, die die Rieselfelder mit anderen Naturschutzgebieten in der Umgebung verbinden, wie zum Beispiel der Ahornweg, der von Münster-Gelmer bis nach Senden verläuft.
Welche Vogelarten gibt es in den Rieselfeldern?
In den Rieselfeldern sind über 200 verschiedene Vogelarten beheimatet oder ziehen im Laufe des Jahres durch. Einige der häufigsten Arten sind zum Beispiel Stockente, Krickente, Löffelente, Schnatterente, Reiherente, Graugans, Kanadagans, Blässgans, Kiebitz, Rotschenkel, Grünschenkel, Bekassine, Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Teichralle, Haubentaucher, Tafelente, Schilfrohrsänger und Rohrammer. Die Rieselfelder sind ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg zwischen ihren Brutgebieten im Norden Europas und ihren Winterquartieren in Afrika. Besonders im Frühjahr und Herbst kann man hier zahlreiche Arten beobachten, die hier Rast machen und sich auf den Weiterflug vorbereiten. Aber auch im Sommer und Winter gibt es eine Vielzahl an Vögeln in den Rieselfeldern zu entdecken. Die vielen unterschiedlichen Lebensräume, wie zum Beispiel Feuchtgebiete, Wiesen, Weiden und Gehölze, bieten den Vögeln eine abwechslungsreiche Umgebung und sind ein wichtiger Lebensraum für viele Arten.
