Tipp 1: Monatsbudget festlegen
Es ist wohl eine der wichtigsten Fragen bei jedem Immobilienkauf: Was kann ich mir leisten?
Bei der Frage gibt es zwei Rechenwege:
- Finanzierer rechnen meistens pauschal mit der folgenden Regel:
Netto Haushaltseinkommen – Eigenheimkosten = mindestens 40 % des Haushaltseinkommens
Das bedeutet: Zieht man die monatlichen Kosten für die eigenen vier Wände vom monatlichen Haushaltseinkommen ab, sollten mindestens 40 Prozent des Einkommens übrigbleiben.
- Ich empfehle als Gegencheck folgende Rechnung:
Netto Haushaltskosten – monatliche Fixkosten – monatliche variable Ausgaben = monatliches Budget für Eigenheim Finanzierung
Bei dieser Rechnung macht es absolut Sinn einmal streng auf die eigenen Ausgaben zu schauen. Ergebnis sollte eine Aufstellung über die monatlichen Fixkosten, wie z.B. Versicherungen, Telefonie, Haushalt etc., sowie über die monatlichen variablen Kosten, wie z.B. Shopping, Urlaube, Sparen etc., sein.
So weißt du genau was du brauchst und was du am Ende übrig hast.
Aber was zählt eigentlich alles zu den Kosten zur Finanzierung eines Eigenheims?
Gemeint sind damit nicht nur Tilgung und Zinsen der Finanzierung. Auch die Betriebskosten des Eigenheims gehören zu den monatlichen Belastungen. Also beispielsweise Aufwendungen für Heizung, Strom, Wasser oder Müllabfuhr.
Hierbei gilt immer: Lieber großzügig ansetzen. So kann man Schwankungen im Einkommen besser ausgleichen.
Übrigens: Bei Eigentumswohnungen sind die Betriebskosten häufig im Hausgeld enthalten. Hierbei zahlen Immobilienbesitzer einen monatlichen Vorschuss an den Verwalter der Wohnanlage. Am besten erkundigen Sie sich vorab nach der Höhe des Hausgeldes.
Tipp 2: Auf Kaufnebenkosten achten
„Der Preis der Immobilie liegt genau in unserem Budget. Lass uns direkt zuschlagen!“ Das könnte schnell nach hinten losgehen.
Denn zusätzlich zum Kaufpreis fallen weitere Kosten an. Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Maklercourtage und die Änderung im Grundbucheintrag können den Gesamtpreis schnell um mehrere Tausend Euro in die Höhe treiben.
Kalkuliere also immer die Kaufnebenkosten mit ein. Wenn du sie vorab nicht berechnen kannst solltest du mindestens 10% der Kaufsumme der Immobilie zusätzlich mit einplanen.
Tipp 3: Eigenkapital erhöhen
Was manch einer nicht weiß: Die Konditionen einer Baufinanzierung liegen zu einem gewissen Teil in den Händen des Darlehensnehmers.
Das bedeutet, du Sie kannst selbst mit beeinflussen, wie hoch Ihre Zinsen ausfallen.
Wie?
Mit deinem Eigenkapital. Ob Sparbücher, Tagesgeld- oder Festgeldkonten, Aktien, Fonds, Grundstücke oder Immobilien – je mehr Eigenkapital du in die Baufinanzierung einbringst, desto niedriger fallen die Zinsen aus.
Auch Eigenleistungen können als Eigenkapital gelten.
Wenn du also bestimmte Arbeiten selbst durchführen kannst, kannst du noch mal sparen. In der Regel erkennen Banken und Sparkassen Eigenleistungen von bis zu 15% der Darlehenssumme an.
Zusätzlich dazu gibt es staatliche und regionale Förderungen, deren Anspruch unbedingt geprüft werden sollte. Hier schlummert jede Menge Sparpotenzial für dich.
Wie viel Eigenkapital ist eigentlich „gut“?
Als Orientierung gilt: Mindestens die Kaufnebenkosten solltest du aus eigener Tasche zahlen können. Das sind zwischen 10% und 15% vom Kaufpreis. Wer 20% bis 30% der Gesamtsumme aus eigenen Mitteln zahlt, kann sich im Moment gute Zinssätze sichern.
Tipp 4: Niedrige Zinsen sichern
Sie sind oft das Zünglein an der Waage: die Zinsen.
Immerhin beeinflussen sie mit, wie hoch die monatlichen Zahlungen sind.
Ihre Höhe hängt dabei auch vom Zeitraum der Zinsbindung ab. Das können 5, 10, 15 oder 20 Jahre sein.
Die goldene Regel ist hier: Je länger die Zinsbindung, desto höher der Zinssatz.
Doch die lange Zinsbindung hat einen absoluten Vorteil – sie bringt dir Sicherheit. Mit jedem Jahr der Zinsbindung sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass nach Fristende noch ein hoher Restschuldbetrag offen ist.
Aktuell sind die Zinsen besonders niedrig, sodass sich eine lange Laufzeit auszahlen kann.
Tipp 5: Hoch tilgen
Neben den Zinszahlungen sind Tilgungen fester Bestandteil jeder Baufinanzierung.
Was für eine hohe Tilgungsrate spricht?
Sie lässt den Restschuldbetrag schneller sinken. Zudem honorieren Banken eine hohe Tilgung mit einem Nachlass bei den Zinsen. Eine schnelle Rückzahlung ist eben auch in ihrem Sinne.
Auf der anderen Seite steigert eine höhere Tilgung aber die monatlichen Aufwendungen.
Bei manchen Banken können Sie vertraglich einen kostenfreien Tilgungswechsel während der Laufzeit vereinbaren. So lassen sich die Zahlungen anpassen, falls sich die Einkünfte plötzlich ändern.
Neben den regulären gibt es außerdem oftmals Sondertilgungen. So kann die Rückzahlungssumme zusätzlich reduziert werden.
Eine effektive Möglichkeit, um noch schneller schuldenfrei zu werden und gleichzeitig Zinsen einzusparen.
Tipp 6: An die Anschlussfinanzierung denken Mit einer Baufinanzierung ist es in der Regel nicht getan. Denn nach der Zinsbindung bleibt meist ein Restschuldbetrag zurück.
Hier kommt die Anschlussfinanzierung ins Spiel.
Durch das niedrigere Kreditvolumen bei der Anschlussfinanzierung und die Erfahrung, dass du ein zuverlässiger Schuldner bist, winken dir meist gute Finanzierungsangebote.
Achtung! Schon bis zu 60 Monate vor Zinsbindungsende können Sie Ihre Anschluss-finanzierung planen. Viel Zeit, in der du rechnen und dich informieren kannst.
Helfen dir diese Tipps?
Wenn du es einfach mal durchrechnen möchtest findest du unter
https://www.huettig-rompf.de/baufinanzierung/ einen Baufinanzierungsrechner. Mir hilft das spielen mit Zahlen immer bevor ich mich beraten lasse!