Dachdämmung

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Energie sparen und Heizkosten vermindern ist das Thema schlechthin in der heutigen Zeit. Einen sehr großen Beitrag leistet dabei die richtige Dachdämmung.

Du kannst damit nämlich als Hausbesitzer 20% bis 30% an Heizkosten sparen! Ein triftiger Grund, sich das Thema einmal genauer anzuschauen.

Worauf du bei der Dachdämmung achten musst, welche Varianten es gibt, was für Kosten entstehen und alles, was du sonst noch zu dem Thema wissen musst, erfährst du im folgenden Artikel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Übersicht
  2. Gesetze und Vorschriften
  3. Arten und Kosten
  4. Die verschiedenen Dämmstoffe
  5. Förderung, Zuschüsse und Finanzierung
  6. Sonderfälle und weitere Informationen

1. Übersicht

Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist in vielerlei Hinsicht gut.

Besonders gut wird es, wenn das Dach mit der richtigen Dämmung versehen ist und so Wohnqualität noch deutlich verbessert. Aber wie und welche Dämmung?

Es ist wie bei nahezu allen Themen – von einfach und günstig bis hin zu komplex und teuer, von keinem Brandschutz bis exzellentem Brandschutz und von platzsparend bis zu einem großen Platzverbrauch gibt es auch im Bereich Dachdämmung viele Möglichkeiten, diese umzusetzen.

Damit du in dem Dschungel der vielen Möglichkeiten eine Übersicht behältst, gehe ich auf alle wichtigen Punkte separat ein.

Hier aber erstmal eine grundsätzliche Zusammenfassung:

  • Wichtiger Ausgangspunkt ist die Beschaffenheit und der Zustand deines Dachs.
  • Intaktes Steildach ohne Mängel = eher Einblasdämmung oder Zwischen-/Untersparrendämmung
  • Steildach mit Mängeln (z.B. undichte Stellen) = eher Aufsparrendämmung
  • Einblasdämmung: einfacher & günstiger, aber etwas weniger dämmend
  • Aufsparrendämmung: aufwendiger & teurer, aber dafür besser dämmend
  • Empfohlener Dämmstoff: Dachdämmung aus Holzfasern
  • Bei den Kosten rechnet man mit Euro pro Quadratmeter: von 30€ bis zu 200€ ist alles dabei. Im Schnitt kannst du aber ca. 100€ einplanen.

Ganz wichtig: Luftdichtheit

Eine gelungene Dachdämmung funktioniert, indem sie für Luftdichtheit sorgt und somit einen unkontrollierten Luftwechsel verhindert. Dafür wird Dampfbremsfolie auf die wärmere Seite der Konstruktion luftdicht angeklebt sowie mit Schalungsbahnen, Dichtbändern und einer Rundschnur ergänzt.

Vor einer Sanierung wird deshalb der Tauwasserschutz rechnerisch nachgewiesen.

Übrigens hilft eine Dachdämmung nicht nur im Winter, um Heizwärme zu sparen, sondern schützt auch vor der Sommerhitze. Eine Win-win-Situation, denn so hast du ganz unabhängig von den äußeren Gegebenheiten ein schützendes Dach und angenehmes Wohnklima.

2. Gesetze und Vorschriften

Es gibt im Bereich Dachdämmung ein Gesetz, das von Bedeutung ist: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Ehemals Energieeinsparverordnung (EnEV) genannt, schreibt das Gesetz verpflichtend vor, dass du zumindest die oberste Geschossdecke oder am besten deinen Dachstuhl dämmen lässt.

Falls du dieser Verpflichtung nicht nachkommst, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000€. (Zusätzlich zu der verschwendeten Heizenergie, die dich bis zu 30% mehr kostet.)

Wenn du für die Dachdämmung eine Förderung beantragen willst, z.B. bei den Förderinstituten KfW oder BAFA, stellen diese meist noch zusätzliche Anforderungen, die sich mitunter auch auf den gesamten energetischen Zustand eines Hauses beziehen können. Diese Forderungen sind aber eben nicht gesetzlich festgelegt und daher nicht verpflichtend.

Wichtig zu wissen ist:

Für alle Wohnhäuser, die nach dem 01.02.2002 erworben wurden, besteht die Pflicht zur Dachdämmung. Dabei muss die Dämmung des Dachs oder der ersten Geschossdecke den Auflagen der Wärmeschutz-Norm DIN 4108-2: 2013-02 entsprechen.

Diese Norm besagt, dass ein Dämmwert, auch U-Wert genannt, von U < 0,24 W/(m²K) eingehalten werden muss.

Gut zu wissen: Der U-Wert

Der U-Wert gibt die Größe der Wärmemenge (Einheit kWh) an, die durch ein Bauteil transportiert wird. Umso niedriger der Wert (übrigens im Fachjargon Wärmedurchgangskoeffizient genannt), umso besser die Dämmung. Ein guter U-Wert liegt bei 0,20 W/(m²K), kann aber sogar noch niedriger sein.

Der ZVDH

Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks hält ein Regelwerk bereit, indem die anerkannten Techniken des Dachdeckens und dementsprechend auch der Dachdämmung festgehalten sind. Fachgerechte Arbeiten am Dach müssen immer nach diesem Regelwerk erfolgen, ansonsten gilt der Tatbestand Baumangel.

3. Arten und Kosten

Kommen wir zu den grundsätzlichen Möglichkeiten der Konstruktion, die du bei der Dachdämmung hast.

Bei den folgenden Arten ist die Konstruktion immer auf ein Steildach bezogen. Infos zu Flachdächern gibt es im Kapitel Sonderfälle und weitere Informationen.

Im Prinzip gibt es fünf verschiedene Arten der Dachdämmung:

  1. Die Aufsparrendämmung:Hierbei wird die Dämmung zwischen der Dacheindeckung und den sogenannten Sparren (diese tragen das Dach) angebracht, also letztlich von außen. Dadurch werden Wärmebrücken verhindert und Kopffreiheit geschaffen. Diese Art der Dachdämmung ist besonders effektiv, allerdings auch sehr aufwendig und teuer, da das Dach vorher abgedeckt werden muss. Deswegen wird diese Art meist bei Neubauten verwendet oder bei einem Dach, das sowieso saniert werden muss.Als Material dienen Platten aus Glaswolle oder Steinwolle.
  2. Die Zwischensparrendämmung:Hier wird das Dach von innen gedämmt, indem zwischen den Sparren das Dämmmaterial angebracht wird. Diese Art ist nicht optimal, da zum einen deutlich mehr Dämmmaterial benötigt wird (bis zu einem Viertel zusätzlich) und zum anderen sich die Leistung der Konstruktion um bis zu 20% verschlechtert. Sie wird verwendet, wenn der Raum durch eine andere Art zu niedrig werden würde und eine Aufsparrendämmung nicht möglich ist. Manchmal gibt es auch eine Kombination von Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung.
  3. Die Untersparrendämmung:Auch hier handelt es sich um eine Dachdämmung von innen, da die Dachschräge gedämmt wird. Es können zwar Wärmebrücken bestehen bleiben, aber die Kosten sind auch deutlich niedriger.
  4. Die Auflattdämmung:Hierbei handelt es sich um eine weiterentwickelte Art der Aufsparrendämmung. Durch eine zusätzliche Dämmung der Dachlattung wird für eine lückenlose Funktion gesorgt, Wärmebrücken können ausgeschlossen werden. Als Material dienen häufig Platten aus Polystyrol.
  5. Die Einblasdämmung:Bei der Einblasdämmung, einem Sonderfall, handelt es sich um eine Zwischen- bzw. Untersparrendämmung. Das Besondere ist, dass zunächst ein Hohlraum geschaffen wird, in den dann das Füllmaterial eingeblasen wird. Leider ist diese Variante am ineffektivsten.

Hier nochmal ein kleiner Vergleich der Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten einer Dämmung:

Wie hoch sind die Kosten?

Wie es mit den Kosten aus für die jeweilige Dämmung vom Dach aussieht, kannst du in der folgenden Tabelle nachlesen. Wie schon zu Beginn erwähnt, wird dabei immer mit einer gewissen Summe pro Quadratmeter gerechnet.

In die Kostenberechnung fließen natürlich auch die Materialkosten für die verschiedenen Dämmstoffe ein. Auf diese geht das nächste Kapitel ein.

4. Die verschiedenen Dämmstoffe

Es gibt sowohl anorganische, als auch organische Dämmstoffe, die nun einzeln kurz erklärt werden.

  1. MineralwolleSowohl Glaswolle als auch Steinwolle gehören zu dieser Art Dämmstoff. Brandresistenz und Langlebigkeit sind zwei große Vorteile. Es gibt sie in Formen von Platten, Bahnen oder Stopfwolle und sie sind relativ kostengünstig, außerdem verbraucht ihre Herstellung wenig Energie. Allerdings müssen bei der Anbringung unbedingt Handschuhe und Arbeitskleidung getragen werden, um Haut und Atemwege zu schonen.
    • Glaswolle: braucht bis zu 60% weniger Platz als Steinwolle, wird aus bis zu 80% recyceltem Glas hergestellt
    • Steinwolle: hat den besten Brandschutz, wird aus bis zu 30% recyceltem Glas hergestellt
  2. Polyurethan (PUR)Es gibt einige Vorteile bei Polyurethan: Es ist gegen Feuchtigkeit und Witterung resistent, eignet sich für alle Dämmarten und ist auch noch sehr effizient im Dämmen. Aber es gibt auch immer eine Kehrseite der Medaille: Polyurethan ist ein brennbarer Stoff und wirkt sogar brandfördernd.
  3. Resol-HartschaumHierbei handelt es sich um einen recht modernen Dämmstoff, der in Form von dünnen Platten eingesetzt wird. Der große Vorteil ist, dass er diffusionsoffen ist und damit Schimmel vorbeugt.
  4. Styropor (EPS)EPS ist einer der gängigsten Stoffe, die zur Dämmung des Daches eingesetzt werden. Es wird aus Erdöl hergestellt und eignet sich für alle Dämmarten, außer für die Untersparrendämmung. Zwei weitere Vorteile ist die Resistenz gegen Verrottung und Feuchtigkeit. Zwei Nachteile sind der geringe Brandschutz und die geringe Diffusionsoffenheit.
  5. HolzfaserdämmplattenDiese Platten haben einige Vorteile. So erfüllen sie nicht nur die Vorgaben der Energieeinsparverordnung, sondern haben auch eine gute Wärmeleitfähigkeit und eine Schallschutzwirkung. Man bekommt sie in Form von Trennwänden, Holzbau- und Standardformat und diversen Stärken.
  6. Unterdeckplatten aus HolzfaserUnterdeckplatten sorgen nicht nur für Winddichtigkeit, sondern auch dafür, dass kein Wasser eintritt, der Schall gedämpft wird und der Wärmeschutz verbessert wird. Sie sind diffusionsoffen und können eintretendes Wasser aufnehmen, um es dann wieder nach außen zu leiten.

Und welcher ist nun der richtige Dämmstoff?

Nun, das kommt natürlich auf die individuelle Situation an. Allerdings kann man sagen, dass im Regelfall eine Dachdämmung aus Holzfasern optimal ist.

Das liegt an verschiedenen Faktoren:

  • hohes Rohgewicht (schützt besser vor Wärme)
  • sehr gute Wärmespeicherfähigkeit, die im Sommer für bis zu 4-5°C weniger sorgt
  • Phasenverschiebung von 13 Stunden (zeitverzögerte Abgabe von Wärme nach außen)
  • hoher Schallschutz (Beispiel 22 Millimeter Stärke hat eine Schalldämmung von 51 Dezibel)
  • kostengünstig
  • exzellenter Brandschutz

5. Förderung, Zuschüsse und Finanzierung

Du hast bereits einen Plan für eine Dachdämmung und möchtest nun ein wenig finanzielle Unterstützung für dein Vorhaben bekommen?

Dann solltest du dich um eine Förderung bemühen, die du von den Instituten KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bekommen kannst. Diese muss unbedingt vor Baubeginn beantragt werden und ist zwingend mit Einbezug eines Energie-Effizienz-Experten verbunden!

Es kommt bei der Art der Förderung ein wenig darauf an, was die bauliche Grundlage ist. Geht es um ein Altbau-Dach, das nachträglich gedämmt werden soll, kannst du von der BAFA 15-20% Zuschuss bekommen.

Wenn du bei einer Effizienzhaussanierung dein Dach dämmen lässt, kannst du einen Kredit der KfW von max. 150.000€ bekommen (Bezeichnung: KfW 261). Der Fördersatz kann bis zu 45% der Kreditsumme betragen, allerdings gibt es ein Maximum von 67.500€ pro Wohneinheit.

Im Folgenden bekommst du nochmal eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten bei einer Dachdämmung:

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, bei verschiedenen Bausparkassen ein Darlehen aufzunehmen. Die Konditionen müssen dann im Detail mit den Ansprechpartnern vor Ort geklärt werden.

Wenn du erst in Zukunft eine Sanierung planst, kann es sich auch lohnen, einen Bausparvertrag abzuschließen, der dich vor steigenden Zinsen in der Zukunft schützt.

6. Sonderfälle und weitere Informationen

Auch wenn der Großteil schon in den vorigen Absätzen dargestellt wurde, gibt es noch ein paar weitere Fragen und Antworten, die interessant für dich im Bezug auf die Dachdämmung sein können.

Ich nutze meinen Dachboden nicht als Wohnraum, muss ich ihn trotzdem dämmen?

Nein, wenn du beispielsweise deinen Dachboden nur als Stauraum verwendest, musst du keine Dachbodendämmung installieren.

Ist ein Dämmstoff, der gegen Kälte hilft, auch automatisch ein Wärmeschutz?

Nein, so schützt zum Beispiel Mineralwolle zwar gut gegen eindringende Kälte, allerdings nicht gegen Wärme. Hier bietet sich eine Kombination aus Mineralwolle und einer dünnen Schicht Zellulose an, die dein Haus und Dach vor beidem schützt.

Muss ich immer den Dachstuhl dämmen?

Nein, gerade wenn du den Dachraum nicht wohnlich nutzt, bietet sich viel eher eine Dämmung der obersten Geschossdecke an. Das hat zwei Vorteile: Der Stauraum im Steildach bleibt erhalten und die Stockwerke des Hauses werden vor äußeren Einflüssen geschützt.

Ich habe ein Flachdach, welche Art ist für mich geeignet?

Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da Flachdächer eine spezielle Konstruktion benötigen, anders als beim Steildach. Infrage kommen z.B. eine Kaltdachdämmung (bei Leichtbauweise) oder eine Warmdachdämmung (bei massivem Bau). Wende dich dafür an einen Fachmenschen deines Vertrauens.

Max Karänke

Ich bin Sachverständiger für Immobilienbewertung und über 15 Jahre in der Immobilienbranche tätig. Meine Gutachten schreibe ich für Gerichte, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Auf meinem Blog erkläre ich Immobilienthemen leicht verständlich.

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