Glaswolle Dämmung – Alles, was du über diesen Dämmstoff wissen musst

*  Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links und wir werden vergütet, wenn Sie nach dem Klicken auf unsere Links kaufen.
ℹ️ Lese unsere Bewertungsrichtlnien

Glaswolle ist ein beliebtes Material zur Dämmung von Gebäuden – und das nicht ohne Grund: Dieser Dämmstoff verbindet geringe Wärmeleitfähigkeit mit Schall- und Brandschutz sowie Langlebigkeit und einer einfachen Verarbeitung. Dementsprechend lässt er sich flexibel in vielen Bereichen einsetzen.

Doch hat Glaswolle auch Nachteile – etwa im Vergleich zur ähnlich beliebten Steinwolle? Gefährdet dieser Dämmstoff die Gesundheit? Wie teuer ist Glaswolle, und was musst du bei der Entsorgung beachten? Im folgenden Artikel erhältst du die Antworten.

Woraus besteht Glaswolle?

Wie der Name schon verrät, besteht Glaswolle aus Glas (heute meist Altglas), das in Verbindung mit Sand, Soda und Kalkstein eingeschmolzen und zu kleinen Fasern zerkleinert wird. Diese Fasern können als Schüttdämmung verkauft werden – häufiger jedoch verarbeitet man sie weiter zu Matten.

Dafür müssen die Fasern mit einem Bindemittel behandelt, verdichtet und in einem Ofen ausgehärtet werden. Die Zugabe von Mineralöl hilft dabei, Staub zu binden.

Welche Vorteile hat Glaswolle?

Glaswolle ist besonders aufgrund der folgenden Eigenschaften beliebt:

Wärmedämmung

Zu den wichtigsten Dämmeigenschaften von Glaswolle gehört ihre Wärmeleitfähigkeit. Diese beträgt 0,032–0,040 W/m²K und ermöglicht eine effektive Wärmedämmung im Winter. So lassen sich Heizkosten einsparen. Im Sommer dagegen heizt sich ein mit Glaswolle gedämmtes Gebäude weniger schnell auf.

Trittschalldämmung

Glaswolle hilft dabei, Geräusche zu absorbieren – ideal, wenn dein Haus an einer stark befahrenen Straße liegt. Aus demselben Grund wird dieses Material gerne zur Trittschalldämmung verwendet.

Lange Haltbarkeit

Als anorganischer Dämmstoff ist Glaswolle resistent gegen Ungeziefer – und auch über die Schimmelbildung musst du dir keine Sorgen machen. Das macht Glaswolle besonders langlebig.

Flexibilität

Glaswolle ist komprimierbar, sodass sie sich beispielsweise zwischen die Sparren des Dachstuhls klemmen lässt. Ein weiterer Vorteil: Da Glaswolle zusammengerollt werden kann, nimmt sie beim Transport weniger Platz weg als starre Dämmstoffe.

Geringes Gewicht

Dank einer niedrigen Rohdichte von 10–70 kg/m³ ist Glaswolle relativ leicht. Das ist z. B. wichtig, wenn der Dachstuhl gedämmt werden soll, aber kein hohes Gewicht tragen kann.

Brandschutz

Glaswolle besitzt die Baustoffklasse A1, ist also nicht brennbar. Diese Eigenschaft macht den Dämmstoff beliebt für öffentliche Gebäude und Hochhäuser.

Nachhaltigkeit

Nahezu alle Ressourcen zur Herstellung von Glaswolle stammen aus heimischen Vorkommen, sodass lange Transportwege entfallen. Außerdem ist der Anteil an recyceltem Altglas mit bis zu 80 % erfreulich hoch. Schnittreste können wiederverwendet werden, und im Gegensatz zu vielen anderen Dämmstoffen enthält Glaswolle keine schädlichen Substanzen.

Welche Nachteile hat Glaswolle?

·        Glaswolle verliert seine dämmende Wirkung bei Nässe. Darum sollten Bauherren sie nur in trockenen Räumen einsetzen oder für einen ausreichenden Schutz vor Feuchtigkeit sorgen. Dämmstoffe wie XPS- oder EPS-Hartschaum haben hier die Nase vorn.

·        Wie bereits erwähnt, sind Glaswolle-Platten weich und flexibel. Das heißt im Umkehrschluss: Sie können nicht dort eingesetzt werden, wo eine hohe Druckstabilität vonnöten ist.

·        Für die Produktion ist viel Energie nötig, da Glaswolle bei hohen Temperaturen eingeschmolzen wird. Dies wiederum resultiert in großen Mengen an CO 2. Fairerweise muss jedoch erwähnt werden: Glaswolle-Dämmung reduziert den Bedarf an Heizenergie, was die CO 2 Bilanz ausgleicht.

Zu welchen Zwecken wird Glaswolle eingesetzt?

Aufgrund der bereits genannten Vorteile kommt Glaswolle gerne für folgende Zwecke zum Einsatz:

·        Innendämmung von Wänden

·        Dämmung des Dachs

·        Zwischensparrendämmung

·        Aufsparrendämmung

·        Kerndämmung

·        Zwischenständerdämmung

·        Estrichdämmung

·        Dämmung von Kriechkellern

Was ist besser – Glaswolle oder Steinwolle?

Steinwolle wird ähnlich hergestellt wie Glaswolle – wenngleich dafür kein Altglas, sondern Gesteine wie Basalt, Dolomit oder Feldspat eingeschmolzen werden. Auch die Wärmeleitfähigkeit dieses Materials ist nahezu identisch.

Dennoch gibt es Unterschiede bei den Dämmeigenschaften:

·        So besitzt Steinwolle eine höhere Rohdichte, was sie einerseits schwerer macht, andererseits aber auch für mehr Stabilität und Schallschutz sorgt.

·        Der Dämmstoff ist noch hitzebeständiger als Glaswolle – ideal, wenn z. B. Tragwerke aus Holz gedämmt werden sollen.

·        Demgegenüber stehen höhere Kosten im Vergleich zu Glaswolle.

Seit einigen Jahren gibt es auch Produkte, die die positiven Dämmeigenschaften von Stein- und Glaswolle vereinen: darunter Isover Ultimate. Diese Matten sind 50 % leichter, lassen sich komprimieren und bieten gleichzeitig denselben Schallschutz wie Steinwolle.

Ist Glaswolle gesundheitsschädlich?

Jede Art Mineralwolle steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Deshalb darf Glaswolle nur im Handel verkauft werden, wenn sie mindestens eine der folgenden Anforderungen erfüllt:

·        Der Kanzerogenitätsindex (Ki) ist gleich oder größer als 40.

·        Damit die Fasern nicht lungengängig sind, muss der Filamentdurchmesser größer als 3 µm sein.

·        Seit 1998 wird der Nachweis einer ausreichenden Biolöslichkeit gefordert. Das heißt: Die Fasern müssen vom Körper in einer bestimmten Zeit abgebaut werden. Hier gilt eine Halbwertszeit der Biolöslichkeit von maximal 40 Tagen.

Du erkennst entsprechende Produkte am RAL-Gütezeichen “Erzeugnisse aus Mineralwolle”.

Wichtig: Die strengen Anforderungen an Glaswolle gelten erst seit dem Jahr 2000. In vielen Altbauten finden sich deshalb noch Varianten, die aufgrund ihrer kurzen Fäden bzw. Fasern Krebs verursachen können. Höchste Sorgfalt ist bei der Entsorgung geboten, und im Zweifelsfall ist es besser, diese von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.  

Auch, wenn keine Krebsgefahr besteht, sollte Glaswolle nicht in Kontakt mit der Haut gelangen. Sonst nämlich kann es zu Jucken und Rötungen kommen. Auch Glaswolle-Staub stellt ein Problem dar, da er die Augen, Schleimhäute und Atemwege reizen kann.

Schütze dich darum mit folgenden Hilfsmitteln:

·        langärmliche Kleidung

·        Handschuhe aus Leder oder Baumwolle mit Nitrilbeschichtung

·        Schutzbrille

Selbst bei leichter Berührung kann sich Glaswolle-Staub lösen und in die Luft gelangen.

Du solltest Glaswollematten daher niemals werfen oder mit den Händen zerreißen. Verwende stattdessen ein scharfes Messer, um sie zuzuschneiden.

Wenn die Glaswolle-Dämmung fertig ist, empfiehlt es sich, die Arbeitsumgebung gründlich zu reinigen. Sorge außerdem für ausreichende Durchlüftung.

Sollte deine Haut trotz aller Vorsicht mit den Fasern in Kontakt kommen, wasche die Stelle mit kaltem Wasser ab.

Wie wird Glaswolle entsorgt?

Glaswolle darf nicht im Hausmüll entsorgt werden. Stattdessen gehört das Dämmmaterial auf den Wertstoffhof.

Bei der Entsorgung gelten die bereits genannten Vorsichtsmaßnahmen: Trage schützende Kleidung und sorge dafür, dass möglichst wenig Staub aufgewirbelt wird – etwa, indem du die Glaswolle nicht abreißt, sondern mit einem Cutter herausschneidest.

Damit der Wertstoffhof die Glaswolle annimmt, musst du sie luftdicht verpacken. Spezielle KMF-Säcke bieten sich an. Außerdem muss Glaswolle von anderem Müll getrennt werden.

Die Kosten liegen bei etwa 15–30 Cent pro Kilogramm. Um den Preis niedrig zu halten, solltest du für eine trockene Lagerung der Glaswolle sorgen. Bei Feuchtigkeit nämlich saugt sich das Material voll und wird schwerer.

Wenn du größere Mengen entsorgen möchtest, kannst du auch einen Container anmieten oder die Glaswolle von einer Firma abholen lassen.

Wie bereits erwähnt, ist heutige Glaswolle nicht krebserregend. Das gilt jedoch nicht unbedingt für ein Produkt, das vor 2006 hergestellt wurde. Fehlt ein entsprechendes Gütesiegel, darf die Glaswolle weder im Hausmüll noch auf dem Wertstoffhof entsorgt werden. Stattdessen muss ein zugelassenes Unternehmen diesen Sondermüll abholen. Du solltest pro Sack (30 kg) mit Kosten von etwa 50 Euro rechnen.

Wie teuer ist eine Glaswolle Dämmung?

Glaswolle ist mit 13–25 Euro/m2 ein relativ preiswerter Dämmstoff. Doch natürlich hängen die genauen Kosten davon ab, welche Fläche du damit dämmen möchtest – und ob die Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt werden soll.

Diese schreibt für Fassaden nämlich einen U-Wert von 0,24 W/(m²K) vor. Um den Wert zu erreichen, müssen die Glaswolle-Matten mindestens 14 cm dick sein.

Nehmen wir an, du möchtest 100 m2 dämmen und verwendest dafür Platten mit 14 cm Stärke. Entsprechende Produkte kosten etwa 20 Euro/m2.

Du solltest mit Materialkosten von 2.000 Euro rechnen, wenn du die Dämmung selbst erledigst.

Max Karänke

Ich bin Sachverständiger für Immobilienbewertung und über 15 Jahre in der Immobilienbranche tätig. Meine Gutachten schreibe ich für Gerichte, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Auf meinem Blog erkläre ich Immobilienthemen leicht verständlich.

Sicher dir jetzt deine kostenlose Besichtigungs-Checkliste

Du willst sichergehen, dass du bei der Besichtigung deiner Wunschimmobilie nichts übersiehst!? Dann hol dir jetzt meine ultimative Besichtigungs-Checkliste

*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen

*Affiliatelink: Wir arbeiten unabhängig von Anbietern. Dabei verlinken wir auf ausgewählte Anbieter, von denen wir ggf. eine Vergütung erhalten.