Dämmstoffe

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(Dämmmaterialien)

Wer sich mit der Dämmung seines Hauses beschäftigt, wird schnell mit einem Thema konfrontiert, das anfangs etwas unübersichtlich wirken kann: Der geeignete Dämmstoff.

Damit du einen Überblick über die Vielzahl an Möglichkeiten bekommst und schließlich ein Gefühl dafür hast, welcher Dämmstoff für dein Vorhaben am besten geeignet ist, findest du in diesem Artikel alle wichtigen Informationen rund um das Thema Dämmstoffe.

Inhaltsverzeichnis

1. Überblick

2. Die verschiedenen Dämmstoffe (mit Vergleich)

3. Kosten & Förderung

4. Der beste Dämmstoff

5. Kauf von Dämmstoffen

1. Überblick

Die Wichtigkeit von Dämmstoffen hat sich über die Jahre verändert. Früher waren sie eher ein Mittel zum Zweck, um Wärmeverluste beim Dach zu vermeiden und die Auswahl war eher begrenzt.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Stoffen, die nicht nur eine ausgeklügelte Technologie haben, um bestmöglichen Schutz zu ermöglichen, sondern die auch individuelle Wünsche befriedigen können. Sei es ein besonders günstiges Material oder ein umweltfreundliches – für jedes Gusto gibt es einen passenden Dämmstoff.

Dämmstoffe können dabei deutlich mehr, als nur einen Wärmeverlust auszugleichen. Sie sparen dir eine Menge an Heizkosten und CO2, wodurch du dein Haus klimafreundlicher gestalten kannst und deinem Geldbeutel etwas Gutes tust.

2. Die verschiedenen Dämmstoffe (mit Vergleich)

Grob lassen sich die verschiedenen, zur Auswahl stehenden Dämmstoffe in die Oberkategorien mineralische, synthetische und organische/pflanzliche Dämmstoffe unterteilen.

Die Dämmstoffe unterscheiden sich sowohl in ihren Eigenschaften, als auch in den Kosten der Anschaffung (dazu mehr in Punkt 3).

Wichtige Eigenschaften

Wichtige Eigenschaften können zum Beispiel Wärmeleitfähigkeit, Wärmespeicherkapazität, ein geringer U-Wert, die Baustoffklasse und die Dämmdicke sein.

Wärmeleitfähigkeit

Je höher die Wärmeleitfähigkeit ist, desto mehr Wärme geht durch die Dämmung verloren, dementsprechend sollte die Wärmeleitfähigkeit möglichst gering ausfallen.

Good to know: Die Wärmeleitfähigkeit wird mit dem λ-Wert angegeben. Dieser beschreibt den Wärmestrom, mit dem sich Wärme in einem Quadratmeter Dämmstoff verteilt und schließlich nach außen dringt (und damit verloren geht).

Häufig wird die Wärmeleitfähigkeit in Wärmeleitfähigkeitsstufen (WLS) eingeteilt.

Dabei gilt: Je größer der WLS Wert, desto dicker muss die Dämmung ausfallen.

Eine Einteilung kann zum Beispiel so aussehen: WLS 020 = geringe Wärmeleitfähigkeit, geringe Dicke benötigt; WLS 050 = hohe Wärmeleitfähigkeit, deutlich mehr Dicke benötigt.

Wärmespeicherkapazität

Ein guter Hitzeschutz sorgt sowohl im Sommer als auch im Winter für ein angenehmes Raumklima. Das hängt unter anderem mit der Wärmespeicherkapazität zusammen, die bestimmt, wie viel an thermischer Energie das Material speichern kann. Dämmstoffe mit einer hohen Wärmespeicherkapazität können Temperaturspitzen besser ausgleichen – sowohl kalte, als auch heiße.

Der U-Wert

Der U-Wert ist eine sehr wichtige Kennzahl, wenn es um die Dämmstoffe geht. Auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt, gibt er an, wie viel Wärme durch die Dämmung pro Quadratmeter und Sekunde nach außen dringt, wenn es draußen ein Grad kälter ist als drinnen. Der einzuhaltende U-Wert ist gesetzlich im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt und darf maximal 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) betragen.

Welcher Dämmstoff hat den besten U-Wert?

Diese Frage ist nicht per se zielführend, da man mit jedem der Dämmstoffe die benötigten U-Werte erreicht werden können. Lediglich die Dicke/Stärke des Materials wird unterschiedlich ausfallen. (In den Grafiken unter dem Punkt Wärmeleitfähigkeit siehst du, welche WLS welche Stärke zur Folge hat.)

Die Baustoffklasse

Hierbei handelt es sich um die Klassifizierung von Materialien (also zum Beispiel Dämmstoff) in Bezug auf ihr Brandverhalten. Es gibt ein nationales System (DIN-Norm 4102-1) und ein europäisches System (EN 13501-1).

Die Einteilung der Dämmstoffe in Baustoffklassen sieht wie folgt aus:

A1 = Nicht brennbare Dämmstoffe, die auch keine entzündbaren Anteile haben.

A2 = Die Dämmstoffe sind zwar selbst nicht brennbar, enthalten allerdings kleine Mengen an entflammbaren Stoffen.

B1 = Grundsätzlich brennbare Dämmstoffe, die aber nach Löschen eines Feuers nicht selbstständig weiter brennen dürfen.

B2 = Die Dämmstoffe dieser Klasse können auch nach einem Feuer selbstständig weiter brennen.

B3 = Leicht entzündliche Dämmstoffe, die schnell abbrennen und damit ein Sicherheitsrisiko bei der Dämmung darstellen.

Die DämmStoffdicke

Diese beschreibt die Dicke der Dämmstoffe. Die Dämmstoffdicke ist vor allem dann entscheidend, wenn eine Innendämmung ansteht, da diese Wohnraum kostet.

Wie stark muss ich dämmen?

Das kommt auf die Wärmeleitfähigkeit der Dämmstoffe und den erwünschten U-Wert an. Unter dem Punkt Kosten findest du Tabellen mit der in etwa benötigten Dicke für den U-Wert 0,24 W/m²K.

Übersicht Dämmstoffe und wichtige Eckdaten

Kategorie 1: Mineralische Dämmstoffe

Bei mineralischen Dämmstoffen handelt es sich um anorganische Stoffe, die sowohl einen synthetischen als auch einen natürlichen Ursprung haben können. Sie haben drei große Vorteile, die sie auszeichnen: Sie haben eine ausgezeichnete Feuchtigkeitsregulierung, einen natürlichen Brandschutz und einen guten Wärmeschutz.

Zu ihnen gehören:

  • Steinwolle (Mineralwolle)
  • Glaswolle (Mineralwolle)
  • Kalk
  • Sand
  • Blähton
  • Calciumsilikat
  • Mineralschaum
  • Perlit
  • Schaumglas

Kategorie 2: Synthetische Dämmstoffe

Synthetische Dämmstoffe bekommst du in Form von Hartschaum, bestehend aus veredelten Kunststoffen. Sie bringen ein paar überzeugende Vorteile mit: Zum einen sind sie sehr kostengünstig, sie verrotten nicht und sind daher äußerst langlebig. Ein Nachteil ist, dass sie weniger nachhaltig als andere Dämmstoffe sind, da in der Produktion Erdöl verwendet wird.

Zu ihnen gehören:

  • Expandiertes Polystyrol (EPS)
  • Polyurethan (PUR)
  • Polyisocyanurat-Hartschaum (PIR)
  • Extrudiertes Polystyrol (XPS)

Kategorie 3: Organische Dämmstoffe

Organische Dämmstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus natürlichen und in der Regel nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Sie sind in fast allen Bereichen einsetzbar und dämmen sehr gut.

Ein Problem ist der im Vergleich etwas verringerte Brandschutz, der aber oftmals durch Imprägnierung oder das Einsetzen von künstlichen Fasern erhöht wird. Das macht die organischen Dämmstoffe allerdings etwas weniger naturbelassen und nachhaltig. Dennoch bleibt festzuhalten: Auch mit der künstlichen Veränderung sind sie im Schnitt deutlich nachhaltiger als andere Varianten von Dämmmaterialien.

Zu ihnen gehören:

  • Holzfaser
  • Hanf
  • Kork
  • Flachs
  • Holzwolle
  • Jute
  • Kokosfaser
  • Schafwolle
  • Schilf
  • Seegras
  • Stroh
  • Zellulose

3. Kosten & Förderung

Neben den Eigenschaften der verschiedenen Dämmstoffe ist natürlich auch der Kostenfaktor ein ausschlaggebendes Argument für oder gegen ein bestimmtes Material.

In der folgenden Tabelle findest du eine Gegenüberstellung der Kosten für alle vorherig aufgezählten Dämmstoffe.

Die Preise sind an dem vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) geforderten U-Wert (auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt) von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin ausgerichtet.

Achtung: Neben den Kosten für den Dämmstoff kommen natürlich auch noch die Kosten für den Einbau hinzu. Dieser sollte in jedem Fall durch einen Fachbetrieb erfolgen, damit du langfristig etwas von der Dämmung hast und keine Probleme auftreten. Außerdem kannst du auf diesem Wege auch eine Förderung beantragen, dazu gleich mehr.

Wie viel kostet eine Dämmung?

Bezieht man sowohl den Preis für den Dämmstoff als auch die Kosten für den Einbau mit ein, kann dich eine Dämmung zwischen 40 und 250 Euro pro Quadratmeter kosten. Dabei ist allerdings anzumerken, dass die obere Grenze nur dann erreicht wird, wenn es sich um eine Neueindeckung des Dachs handelt, die zusätzlichen Arbeitsaufwand und Material bedeuten. Im Regelfall liegen die Kosten eher bei 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Für 100 m² wären das 4.000 bis 8.000 Euro.

Förderung der Dämmung

Damit du die Kosten nicht alleine stemmen musst, kannst du eine Förderung beantragen. Hierfür musst du dich an das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) wenden, dieses bietet die “Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM)” an.

Der Basisfördersatz beträgt 15%, mit einer Höchstfördergrenze von 60.000 Euro pro Wohneinheit. Du kannst also bis zu 9.000 Euro sparen. Dafür muss allerdings ein U-Wert von 0,14 W/m²K eingehalten werden.

Weitere 5% werden möglich, wenn die neue Dämmung von einem Energiefachberater der BAFA im Rahmen des individuellen Sanierungsfahrplans (ISFP) empfohlen wurde. Damit kannst du ingesamt bis zu 12.000 Euro Zuschuss bekommen.

Eine konkrete Übersicht über die Förderung bekommst du nochmal in der folgenden Tabelle:

Möchtest du einen Kredit aufnehmen, solltest du dich an die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) wenden.

4. Der beste Dämmstoff

Gibt es überhaupt den allgemein gültigen idealen Dämmstoff? Die Antwort lautet Nein, den gibt es nicht.

Es ist immer eine Frage der Grundvoraussetzungen und der individuellen Wünsche, die ausschlaggebend bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs sind.

Generell gilt: Alle Dämmstoffe lassen sich in einer entsprechenden Dicke einsetzen, um die gewünschte Dämmung (mit entsprechendem U-Wert zwischen0,14 W/m²K und 0,24 W/m²K) zu erhalten.

Dabei gilt: Umso geringer die Wärmeleitfähigkeit, umso besser die Dämmeigenschaft. Bei Dämmstoffen mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit wird eine geringere Dämmstoffdicke benötigt, was sich besonders bei Innendämmungen anbietet. Ist der Platzverbrauch aber unwichtig, da es sich um eine Außendämmung handelt, bietet sich auch ein dickerer, aber dafür günstiger Dämmstoff an.

Generell spart eine Außendämmung deutlich mehr Energie ein (20-30%), sie ist aber in einigen Fällen nicht möglich (zum Beispiel, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelt, dessen Fassade nicht verändert werden darf).

Die Innendämmung spart zwischen 5 und 15 Prozent an Energie ein, ist allerdings auch günstiger als eine Außendämmung. Und 5 bis 15 Prozent zu sparen ist schließlich auch besser, als gar nichts zu sparen.

Damit du selber eine Idee bekommst, was zu deinem Haus und deiner Situation am besten passen könnte, findest du im Folgenden eine Liste mit dem Ort der Dämmung, den möglichen Materialien und ihren Vor- und Nachteilen:

5. Kauf von Dämmstoffen

Ein Dämmstoff sollte nicht in Eigenregie gekauft werden, sondern von Fachbetrieben im Rahmen der Dämmarbeiten gekauft und verarbeitet werden.

Das heißt aber nicht, dass individuelle Wünsche beim Dämmstoff nicht berücksichtigt werden können, ganz im Gegenteil!

Du kannst ganz einfach kostenlos über das folgende Formular auswählen, was du dir wünschst und was bei deinem Haus gemacht werden soll. Im Anschluss bekommst du ganz ohne Stress Angebote von Fachbetrieben in deiner Nähe, die dir optimal weiterhelfen können.

So gelingt das Projekt Dämmung mit richtigem Dämmstoff am besten und du hast langfristig etwas davon!

Max Karänke

Ich bin Sachverständiger für Immobilienbewertung und über 15 Jahre in der Immobilienbranche tätig. Meine Gutachten schreibe ich für Gerichte, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Auf meinem Blog erkläre ich Immobilienthemen leicht verständlich.

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