Fachwerkhaus Dämmung

*  Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links und wir werden vergütet, wenn Sie nach dem Klicken auf unsere Links kaufen.
ℹ️ Lese unsere Bewertungsrichtlnien

Manche Häuser haben spezielle Ausgangsbedingungen, die bei der Wahl der Wärmedämmung beachtet werden müssen. Dazu zählen neben denkmalgeschützten Häusern auch Fachwerkhäuser, um die es im Folgenden gehen soll.

Neben einem grundsätzlichen Verständnis für den Aufbau eines Fachwerkhauses erfährst du, welche Dämmung und Dämmstoffe sich eignen und wie eine Wärmedämmung im Fachwerkhaus abläuft.

Überblick

Was bedeutet eigentlich “Fachwerkhaus”?

Mit dem Begriff Fachwerkhaus sind alle Häuser gemeint, die aus einem Holz-Traggerüst bestehen. Die Zwischenräume sind dabei mit anderen Materialien gefüllt, beispielsweise einem Holz-Lehm-Verbundstoff. Das nennt sich Ausfachung.

Je nach Region unterscheidet sich das Fachwerk in Ausführung und verwendetem Material, da oftmals mit den regional verfügbaren Materialien gebaut wurde und auch das ästhetische Empfinden sich durchaus unterschied.

Kann man ein Fachwerkhaus dämmen?

Ja. Es muss lediglich auf ein paar Besonderheiten geachtet werden. Mit modernen Verfahren, z.B. Thermografie und Endoskopie, werden die Fachwerkhäuser untersucht, um die Sanierung entsprechend anzupassen.

Einen Teil der Fachwerkbauten (circa 20%) machen die klassischen Fachwerkhäuser mit äußerlich sichtbaren Holzbalken aus, die man bei dem Begriff sofort vor Augen hat. Bei dieser Art ist eine Außendämmung meist nicht möglich, da sich das Aussehen deutlich verändern würde. Hier muss also auf eine Innendämmung zurückgegriffen werden.

Fachwerkhaus ist also nicht gleich Fachwerkhaus und dementsprechend gibt es keine Pauschallösung für die Dämmung.

Generell gilt aber: Eine Dämmung ist besser als keine Dämmung.

Wie dämme ich ein Fachwerkhaus von außen?

Hier bieten sich spezielle Ziegelsteine mit dem Namen Hohlziegel an, mit denen das Fachwerk ausgemauert wird. Auch eine hinterlüftete, gedämmte Fassade stellt eine Möglichkeit dar.


Fachwerkhaus von innen dämmen

Soll das Äußere unverändert bleiben, bietet sich eine Innendämmung an.


Dabei gibt es allerdings vier Aspekte zu beachten:

1. Die Kondensation im Raum wird sich durch die Dämmung verändern. Deswegen ist die Wahl des richtigen Dämmstoffs enorm wichtig, um Schimmelbildung oder andere Probleme zu vermeiden.

2. Die Wohnfläche von deinem Fachwerkhaus wird sich verringern, da Dämmstoffe einen gewissen Platz einnehmen.

3. Fenster oder Türen, also Stellen, an denen Kälte besonders gut ins Haus dringen kann, sollten speziell isoliert werden.

4. Die Außenwände des Hauses werden durch die Innendämmung kälter. Das kann Auswirkungen auf die sich in der Außenwand befindenden Installationsleistungen, wie Wasser- oder Heizrohre, haben.

5. Die Dämmung ist relativ aufwendig und daher kostenintensiv.


Ablauf einer Innendämmung von einem Fachwerkhaus

Falls dich interessiert, wie eine Innendämmung in einem Fachwerkhaus in etwa von statten geht, findest du im Folgenden den groben Ablauf:

  1. Entfernen von altem Dämmmaterial, Tapeten oder Putz.
  2. Eventuell Untergrund bis zur Ausgleichsfeuchte trocknen lassen.
  3. Ein sauberer, haftfähiger und ebener Untergrund wird hergestellt.
  4. Dämmplatten werden mit Hilfe eines speziellen Klebers lückenlos angebracht.
  5. Fensterlaibungen oder Heizungsnischen werden mit einbezogen.
  6. Eine geeignete Oberflächenstruktur wird gewählt.
  7. Mit einer feuchtigkeitsdurchlässigen Farbe (wie Silikat) wird der Endanstrich vorgenommen.

Der richtige Dämmstoff

Die Wahl des richtigen Dämmstoffs spielt beim Fachwerk eine große Rolle, da er bestimmte Eigenschaften mit sich bringen sollte:

  1. Er muss Wasser aufnehmen und vom Holz wegleiten (kapillaraktives Material).
  2. Er muss Feuchtigkeit schnell abgeben können, damit eine zügige Trocknung möglich ist.
  3. Er sollte diffusionsoffen sein. Bedeutet: Der Wasserdampf kann aus dem Fachwerk entweichen.

Dass die geforderten Eigenschaften sich vor allem auf die Bewältigung von Feuchtigkeit beziehen, hat einen Grund:

Holz ist ein Material, das arbeitet. Dementsprechend kann Feuchtigkeit sowohl in das Holz eindringen, als auch in die Ausfachungen – von innen und außen. Trocknet das Dämmmaterial nur schlecht, setzt sich die Feuchtigkeit im Holz fest und kann es zum Faulen bringen, es können aber auch Risse durch die unterschiedliche Ausdehnung der verschiedenen Teile der Konstruktion entstehen.

Diesem Problem kannst du mit dem richtigen Dämmstoff entgehen.


Mineralische Dämmstoffe: Holzfaser & Lehm

Für Fachwerkhäuser eignen sich mineralische Dämmstoffe besonders gut, da diese die Feuchtigkeit aufnehmen können, ohne dabei an Dämmwirkung zu verlieren.

Eine gute Wahl stellt zum Beispiel Holzfaser dar.

Bei einer Außendämmung bieten sich Holzfaserplatten an, bei einer Kerndämmung kann das Material in die Zwischenräume gefüllt werden. Aber auch eine Innendämmung ist mit Holzfaserplatten möglich, am besten in Kombination mit einer Lehmputz-Schicht.

Lehm hat den Vorteil, Feuchtigkeit sehr gut aufzunehmen und wird daher gerne zum Verputzen und als Schicht unter den Holzfaserplatten verwendet.

Eine Alternative ist die reine Leicht-Lehm-Dämmung von Innen.


Wie dämme ich ein Fachwerkhaus richtig?

Punkt 1:

Egal, ob du eine Innendämmung oder Außendämmung anstrebst – in jedem Fall solltest du für die Ausführung der Wärmedämmung einen Fachbetrieb kontaktieren.

Nur so kann gewährleistet werden, dass keine Wärmebrücken entstehen, die neben dem Abfließen von Wärme auch Feuchtigkeit ermöglichen.

Punkt 2:

Ist dein Fachwerkhaus denkmalgeschützt und du möchtest es sanieren, musst du die zuständige Denkmalschutzbehörde kontaktieren und mit ihnen die geplanten Maßnahmen absprechen.

Punkt 3:

Bei einer Sanierung eines Hauses muss normalerweise die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) beachtet werden. Bei Fachwerkhäusern gibt es aber in vielen Fällen etwas gelockerte Regeln.

Punkt 4:

Bei einem Fachwerkhaus wird normalerweise keine Dampfbremse benötigt. Das liegt daran, dass das Fachwerk stetig arbeitet und sich ausdehnt, wodurch eine Dampfbremse auf Dauer Schaden nehmen würde. Eine Ausnahme sind feuchtevariable Dampfbremsen.

Punkt 5:

Wichtig ist, dass auch die Nischen der Heizungen gedämmt werden müssen.

Max Karänke

Ich bin Sachverständiger für Immobilienbewertung und über 15 Jahre in der Immobilienbranche tätig. Meine Gutachten schreibe ich für Gerichte, Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Auf meinem Blog erkläre ich Immobilienthemen leicht verständlich.

Sicher dir jetzt deine kostenlose Besichtigungs-Checkliste

Du willst sichergehen, dass du bei der Besichtigung deiner Wunschimmobilie nichts übersiehst!? Dann hol dir jetzt meine ultimative Besichtigungs-Checkliste

*Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen

*Affiliatelink: Wir arbeiten unabhängig von Anbietern. Dabei verlinken wir auf ausgewählte Anbieter, von denen wir ggf. eine Vergütung erhalten.