Polyurethanplatten sind eine beliebte Wahl bei der anstehenden Dämmung eines Hauses. Sie sind vielseitig einsetzbar und bringen einige gute Eigenschaften mit sich.
Was sie ausmacht, welche Nachteile sie haben und wo sie eingesetzt werden können, erfährst du im Folgenden.
Was sind Polyurethanplatten?
Polyurethanplatten werden für die Wärmedämmung genutzt und bestehen aus Polyurethan Hartschaum, der in Form von Platten verkauft wird. PUR gehört zur Gruppe der künstlich-organischen Dämmstoffe und basiert auf einer Erdöl-Basis. Das macht es etwas weniger ökologisch als andere Dämmstoffe. Weitere Grundmaterialien sind Isocynate (zum Beispiel Polyesterpolyole oder Polyether).
Bei einem sehr hohen Anteil von Isocynaten spricht man von PIR Dämmplatten statt PUR Dämmplatten. Beide gehören aber zu den Polyurethanplatten.
Eigenschaften von Polyurethan
Ein großer Vorteil von PUR ist die gute Dämmwirkung bei vergleichsweise wenig benötigter Dicke.
Die Wärmeleitfähigkeit der Dämmplatten liegt ca. zwischen 0,025 W/mK und 0,030 W/mK. Das ist im Vergleich zu Holzfaserplatten, die bei 0,040 bis 0,050 W/mK liegen, deutlich besser. (Allerdings muss natürlich beachtet werden, dass diese wiederum andere Vorteile haben.)
Weitere Vorteile von Polyurethan sind Druckfestigkeit und Resistenz gegen Fäulnis und Verrottung.
Nachteile von Polyurethan
Ein großer Nachteil von Polyurethan ist der recht hohe Primärenergieeinsatz bei der Herstellung. Das macht das Dämmmaterial deutlich weniger ökologisch als anderes Dämmmaterial.
Auch der Brandschutz ist nicht optimal, so wird Polyurethan als “normal entflammbar” bis “schwer entflammbar” eingeordnet. Darauf muss bei Auswahl der Platten und bei der Konstruktion insgesamt geachtet werden.
Einsatzbereiche von Polyurethan
Das ökologische Baustoffinformationssystem WECOBIS sieht die Verwendung von PUR Dämmplatten in den folgenden Bereichen der Dach- und Deckendämmung vor:
- Für die Außendämmung unter Abdeckungen oder Abdichtungen, die vor der Witterung geschützt sind
- Bei einer Zwischensparrendämmung des Dachs
- Für die Dämmung eines zweischaligen Dachs
- Bei einer nicht begehbaren, aber zugänglichen obersten Geschossdecke
- Für eine Innendämmung
- Für eine Untersparrendämmung
- Bei einer abgehängten Decke
- Für die Innendämmung von Decken
- Für die Oberseite von Bodenplatten (unter Estrich und ohne Schallschutzanforderung)
PUR Dämmplatten lassen sich aber auch im Bereich der Wände einsetzen:
- Für eine Außendämmung hinter einer Bekleidung
- Für eine Abdichtung unter dem Putz
- Für eine Kerndämmung
- Für eine Innendämmung
- Für eine Perimeterdämmung, wenn das Material in Kontakt mit dem Erdreich kommt
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Punkt 1: Die Deckschicht.
Die Dämmplatten werden häufig mit einer Deckschicht angeboten, die für eine verbesserte Dämmwirkung sorgt. Du hast unter anderem die Wahl aus Glas- und Mineralvliesen oder Verbund- und Aluminiumfolien.
Punkt 2: Die Kantengestaltung
Die verschiedenen PUR Dämmplatten sind mit einer unterschiedlichen Kantengestaltung versehen. Welche die richtige ist, hängt von dem geplanten Einsatzort der Dämmplatten ab.
Zur Auswahl stehen glatte Kanten, Stufenfalz und Nut- bzw. Federprofil.
Punkt 3: Die Norm DIN EN 13165
Diese Norm legt fest, dass die Produkte zur Gruppe der Polyurethan Dämmplatten gehören, also es sich entweder um PUR oder PIR Dämmplatten handelt.
Anbringen von Polyurethanplatten
Die Dämmplatten lassen sich selbst mit der Deckschicht relativ leicht verarbeiten und anbringen, sie können geschnitten, gefräst oder gesägt werden. Um sie an die zu dämmende Stelle anzubringen, werden sie einfach gedübelt oder geklebt.
Um auf Nummer sicher zu gehen und wirklich langfristig etwas von der Dämmung zu haben, solltest du dich mit einem Fachbetrieb austauschen und diesen die Arbeit verrichten lassen.
Übrigens: PIR darf in Deutschland nur dann installiert werden, wenn die einzelnen Stockwerke über eine Drehleiter erreichbar sind, da nur dann die Sicherheitsvorkehrungen erfüllt sind.