Ein Ort der Ruhe – diesen Anspruch haben viele Menschen an ihr Zuhause. Doch gerade Lärm von draußen kann diese Ruhe stören und zu einem wahren Problem werden. Zum Glück gibt es Abhilfe – und zwar in Form von Schalldämmplatten.
Was genau Schalldämmplatten sind, was beim Anbringen beachtet werden muss und alle anderen wichtigen Informationen erfährst du im folgenden Artikel.
Überblick
Was genau sind Schalldämmplatten (auch Schallisolierplatten, Schallschutzdämmplatten oder Schallschutzplatten genannt)? Es handelt sich dabei um eine Art von Dämmplatten, die das Ausbreiten von Schallwellen (sowohl Körper- als auch Luftschall) behindern. Das funktioniert, indem der sich ausbreitende Schall vom Material der Platte absorbiert wird.
Dabei gilt: Je höher der Absorptionsgrad des Materials, desto besser ist der Schallschutz.
Ein Beispiel für häufig erzeugten Schall ist der Trittschall. Dieser wird, wie der Name verrät, durch Schritte, Tritte und auch Klopfen erzeugt und verbreitet sich dann durch den von Wänden und Decken ausgehenden Luftschall. Mit einem schwimmenden Estrich kann der Körperschall gemindert werden, für eine Verminderung des Luftschalls benötigt man abgehängte Unterdecken.
Schalldämmung wird ein immer wichtigeres Thema – so wurde bereits in Studien nachgewiesen, dass Lärm auf Dauer krank macht. Deswegen wird nicht nur bei der Planung von neuen Gebäuden der Lärmschutz berücksichtigt, sondern auch bei älteren Gebäuden nachgerüstet.
Was eignet sich zur Geräuschdämmung?
Um eine möglichst gute Schalldämmung zu ermöglichen, ist die Wahl des Materials entscheidend. Die gängigsten Materialien sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Schalldämmplatten mit Sand
Sand ist seit langem ein bewährtes Mittel gegen Lärm. Eine heutzutage gängige Form sind Schalldämmplatten aus mehreren miteinander verklebten Wellpappen, deren hohle Zwischenräume mit Sand gefüllt sind. Dabei handelt es sich meist um hochverdichteten Quarzsand.
Schalldämmplatten mit Sand sind vielseitig einsetzbar, sie lassen sich zur Entkopplung der Schallausbreitung von Decken, Wänden und auch dem Boden einsetzen.
Je nach Ort der Anbringung kann sich die benötigte Dicke des Materials unterscheiden, gängig sind beispielsweise anderthalb oder einen Zentimeter dicke Schalldämmplatten.
Auch die Art der Anbringung kann sich unterscheiden, es stehen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
- selbstklebende Schalldämmplatten
- montiert auf Ständerwände aus Holz oder Metall
- mittels einer Holzleiste, Hut-Federschiene oder mit einem Schlagdübel direkt an der Massivwand
- an die Decke geschraubt mit einer Holzleiste, einer Federschiene oder OSB-Platten (Holzspanplatten)
- einlagig oder mehrlagig und Stoß an Stoß verlegt auf dem Boden
Egal, welche Art der Anbringung erfolgt – eines ist ganz wichtig: Eine vollflächige Verlegung und die vollständige Entkopplung des Lärmerzeugers!
Schalldämmplatten aus Kautschuk
Kautschuk ist neben Sand ein weiteres bewährtes Material, dass den Schall dämmt, besonders den Trittschall.
Oftmals sind die Platten mit einer Alu-Kaschierung zu erwerben, die durch ihre Wabenstruktur besonders effizient den Schall bricht.
Schalldämmplatten aus Akustikschaumstoff
Diese Form der Dämmung findet sich häufig in Musikstudios und dergleichen, was auch einen Grund hat:
Akustikschaumstoff, der partiell im Raum angebracht ist, dämmt den Lärm zwischen Räumen fast gar nicht. Allerdings sorgt er für eine Minderung des Halls innerhalb eines Raumes, weswegen die Verwendung für einen einzelnen Raum, wie beispielsweise ein Tonstudio, durchaus geeignet ist. Eingesetzt werden unter anderem Noppenschaumstoff und Pyramidenschaumstoff, die für eine Verbesserung der Akustik sorgen und den Hall verhindern.
Welches Material schluckt Schall am besten?
Neben den oben genannten Materialien gibt es noch ein paar weitere, die sich bei der Schalldämmung bewährt haben (und zusätzlich auch in der Wärmedämmung funktional sind):
- Mineralwolle
- Baumwolle
- Hanf
- Zellulose
Diese Materialien sind in der Regel am effektivsten bei Schallwellen mit niedriger Frequenz. Bei höheren Frequenzen sind andere Materialien wie Dämmmaterialien auf der Basis von Metall und dicht gewebte Textilien besser geeignet.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Wahl des richtigen Materials für die Schallabsorption von vielen Faktoren abhängig ist, wie zum Beispiel die Größe und die Form des Raums, die Frequenzbereiche des Schalls, der den Raum erfüllt und der gewünschte Schalldämpfungsgrad.
Wie viel kostet eine Schalldämmung?
Der Preis von Schalldämmplatten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel Größe, Material und Hersteller. Im Allgemeinen können Schalldämmplatten jedoch in einem breiten Preisspektrum gefunden werden.
Preise können je nach Material variieren:
- Schaumstoffplatten: Sie können für ein paar Euro pro Quadratmeter erhältlich sein.
- Mineralwolle: Etwas teurer, ca. 10-15 Euro pro Quadratmeter
- Hanf- oder Zelluloseplatten: Kosten zwischen 20-30 Euro pro Quadratmeter.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Preise nur als grobe Schätzungen angesehen werden sollten, da sie je nach Lieferant, Region und anderen Faktoren variieren können. Es ist daher empfehlenswert, Angebote von mehreren Lieferanten einzuholen, um den besten Preis zu erhalten.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass Schalldämmplatten nur eine Komponente bei Schalldämmung von Räumen sind und je nach Umfang und Art des Projekts weitere Kosten entstehen können, wie z.B. für die Installation, die Anfahrt und die Dienstleistungen von Fachleuten.
Wie schütze ich mein Haus am besten vor Lärm?
Um einen bestmöglichen Schallschutz zu ermöglichen, musst du zunächst erörtern, was die problematischen Lärmquellen sind und woher sie stammen.
Üblich sind drei Szenarien:
Problem 1: Die Nachbarn sind sehr laut oder Geräusche aus Nebenräumen sind sehr laut. Die Lärmquelle liegt also außerhalb des Raumes.
Problem 2: Man ist selbst derjenige, der Geräusche erzeugt und möchte verhindern, dass sie in den anderen Räumen zu hören sind.
Problem 3: Die Akustik im Raum ist verbesserungswürdig, der Schall innerhalb der Wohnung muss also gemindert werden.
Des Weiteren solltest du abklären, welche Bauteile für die Geräuschübertragung verantwortlich sind. Das können zum Beispiel schlecht oder gar nicht isolierte Bauteile/ Trennwände sein, aber auch flankierende Bauteile wie Installationsschächte oder Kamine sein.
Wenn du den Übertragungsweg gefunden hast, kannst du dort ansetzen, um das Problem zu lösen.
Die Wahl der Schalldämmplatten
Bei der Wahl der geeigneten Schalldämmplatten gibt es ein paar Aspekte zu beachten.
Zum einen gilt: je dicker die Platten, desto besser ist der Schalldämmschutz.
Um die Akustik innerhalb eines Raums zu verbessern oder den Schall in andere Räume zu mindern, wird der Raum am besten von innen mit Schalldämmplatten gedämmt. Allerdings kann nicht in jedem Raum viel Platz für die Platten erübrigt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Bezug darauf ist, dass Schalldämmplatten nicht als Träger dienen können. Bedeutet: Wandmöbel oder Wanddeko (Regale, Spiegel, Bilder) können nicht angebracht werden. Sie sind mitunter sehr druckempfindlich.
Zudem können sie zwar mit Akustikstoff verkleidet, allerdings nicht gestrichen werden.
Eine Alternative stellt das Unter- bzw. Vorhängen von Wänden und Decken dar. Dafür benötigt man nicht einmal spezielle Schalldämmplatten, denn auch mit herkömmlichen Gipskartonplatten eignen sich.
Dabei wird die “neue” Decke/Wand in einem Abstand von 10 Zentimetern zur ursprünglichen Decke oder Wand punktuell und elastisch befestigt, sodass ein Hohlraum zwischen beiden entsteht. Dieser Hohlraum wird mit einem geeigneten Dämmstoff gefüllt. Gerade bei Mehrfamilienhäusern (und dementsprechend vielen Schritten, Geräuschen und Schall) bietet sich diese Art der Schalldämmung an.
Wichtig ist: Die Montage einer Schalldämmung sollte möglichst durch einen Fachbetrieb erfolgen, da eine sorgfältige Anbringung essentiell ist! Nur so können Schallbrücken verhindert und langfristige Ruhe garantiert werden.